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Das lag nicht allein am Rechtsanwalt am anderen Ende der Leitung, denn, so "Finanztest": "Er
muss sich auf die mündlichen Angaben des Rechtssuchenden verlassen. Doch der Sachverhalt und damit auch die richtige Auskunft ergeben sich oft erst aus dem Zusammenspiel der einzelnen Klauseln, das auch der versierte Anwalt nur erkennen kann, wenn das Vertragswerk schwarz auf weiß vor ihm liegt".
Das Magazin
befasste die Juristen mit Fällen aus dem Erb-, Bau- und Mietrecht. Ergebnis: Kommt es nur auf die Kenntnis einer einzelnen Vorschrift an, erwies sich ein Anruf bei den Rechts-Hotlines regelmäßig als erfolgreich. Erst wenn es komplizierter wurde,
mussten viele Anwälte passen - oder, schlimmer, sie gaben die falsche Auskunft.
Im ersten Fall fragte eine 25 Jahre alte Anruferin als nichteheliches Kind nach der Möglichkeit, von ihrem Vater einen vorzeitigen Erbausgleich erhalten zu können.
Dass dieser Vorteil für Kinder zwischen 21 und 27 Jahren mit dem Erbrechtsgleichstellungsgesetz seit Anfang April 1998 weggefallen ist, war bis auf einem Juristen allen Angerufenen bekannt. Im zweiten Test schilderte die Anruferin den Einbau von Fenstern vor rund zweieinhalb Jahren und
dass sich jetzt im Rahmen Wasser sammele. Eine Nachbesserung lehnte die Firma ab. In den Klauseln zum Bauvertrag hieß es,
dass sich die Garantie für das gelieferte Material nach der Verdingungsordnung für Bauleistungen richte und deshalb auf zwei Jahre begrenzt sei. Den richtigen Hinweis -
dass der Anspruch erst nach fünf Jahren verjährt, da die Klausel nicht in den Vertrag einbezogen wurde, hatte laut "Finanztest" nur der Jurist der Berliner Verbraucherzentrale präsent. Immerhin: Von zwei Anwälten kam der Rat, doch lieber einen Anwalt aufzusuchen.
Im dritten Fall ging es um den vorzeitigen Ausstieg aus einem Zeitmietvertrag. Aufgabe war, zu erkennen,
dass nur eine außerordentliche Kündigung erfolgreich sein kann, etwa wenn der Mieter die Zustimmung zur Untervermietung verlangt und der Vermieter diese verweigert. Darüber informierten jedoch nur drei Anwälte ihren Gesprächspartner.
Den Rechtsrat via Internet nannten die Tester "einen Flop": Die versprochenen Bearbeitungszeiten von zwei und 24 Stunden seien von den Anbietern weit überschritten, die Lösungen zudem nicht gefunden worden.
Gewiss sind die Ergebnisse von "Finanztest" nicht repräsentativ für die Zuverlässigkeit der juristischen Hotlines. Ein Detail jedoch
lässt aufhorchen: Nur acht der 14 angerufenen Anwälte nannten ihre Namen. Dies deutet auf die Problematik der Haftungsfrage. Nach dem Konzept der Betreiber kommt stets ein Beratungsvertrag zwischen Anrufer und Anwalt zustande, für den der Anwalt auch einzustehen hat. Bei fehlerhafter Beratung kann es daher schwierig werden, sowohl festzustellen, mit wem gesprochen wurde, als auch den Nachweis für die Schlechtleistung zu erbringen. "Finanztest" empfiehlt deshalb, stets einen Zeugen mithören zu lassen.
Aus Berliner Rechtsanwaltskammer - kammerton 4/99
Quelle: http://www.rak-berlin.de/infobuerger/Service.htm
Recht: Anwaltshotlines: Die Rechtsberatung am Telefon hat Schwächen - Schnell, bequem - und falsch
aus FINANZtest 3/99
Anwaltssuche
(vera) Bei der Suche nach einem Rechtsanwalt sagt der Preis, den man für eine telefonische Auskunft zahlt, nichts über deren Qualität aus. So zahlt man etwa bei der bundesweit tätigen "Deutschen Anwaltsauskunft" 24 Pfennig pro Minute, bei der "Anwaltshotline" sind dagegen 3,36 Mark pro Minute fällig, um Adressen von Rechtsanwälten zu erhalten. Darauf weist die Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift FINANZtest hin. Bei einer Stichprobe war der Service der billigeren Hotline eher besser: Durch Nachfragen grenzten die Mitarbeiter 50.000 registrierte Anwälte ein und nannten drei in der Nähe des Anrufers. Fehlanzeige lautet die Meldung bei allen Suchdiensten auf die Frage nach einem "besonders guten" Anwalt. Über Erfolgsquoten der Anwälte sagen die Mitarbeiter der Hotlines nichts.
Erfolgreich kann die Suche nach einem Rechtsanwalt auch im Internet sein. Achten sollte man bei der Recherche in Netzverzeichnissen aber immer darauf, dass möglichst viele Anwälte eingetragen sind. Manche "Datenbank" bietet nur ein Dutzend Kanzleien. Bei der Suche nach Fachanwälten warnt FINANZtest davor, alle angegebenen Berufsbezeichnungen für bare Münze zu nehmen. So empfahl der Berliner Anbieter "Anwalt.net" einen "Fachanwalt für Bankrecht - geprüft von der Rechtsanwaltskammer", ein frei erfundener Titel. Vorsicht ist auch bei Internetangeboten angebracht, die vorgeben, nur "überprüfte" oder gar "sehr gute" Kanzleien aufzuführen. Die Zertifikate, wie sie etwa das selbst ernannte Experten-Netzwerk vergeben, sind Eigenkreationen mit zweifelhaftem Nutzwert.
Die Frage der Honorarhöhe ist bei der Anwaltssuche kein Kriterium. In der Regel gelten gesetzlich festgelegte Gebühren, die sich am Streitwert orientieren.
(Eine Information der Stiftung Warentest)
Quelle: www.stiftung-warentest.de
Rechtsrat per Telefon
Im Praxistest zeigen Anwaltshotlines Schwächen
(bera) Anwaltshotlines, die ihren Rat über 0190er-Telefonnummern anbieten. sind, wie die Zeitschrift FINANZtest ermittelte, nur bei der Klärung einfacher rechtlicher Fragen sinnvoll. Wenn jedoch Verträge und Schriftwechsel eine Rolle spielen, ist eine persönliche Beratung beim Rechtsanwalt sinnvoller.
FINANZtest stellte fünf Hotlines mit je drei Beispielsfällen aus verschiedenen Rechtsgebieten auf die Probe. Das Ergebnis zeigt,
dass der fernmündliche Rechtsrat nicht unproblematisch ist. Der Anwalt muß sich allein auf die Erklärung des Anrufers verlassen. Und da ist er schnell überfordert, wenn zum Beispiel verschiedene Klauseln eines Vertrages berücksichtigt werden müssen.
Diese Schwäche zeigte sich sehr deutlich im Test: Einen Garantiefall im Baurecht, in dem es um unwirksame Klauseln im Bauvertrag ging, löste nur einer der befragten Anwälte korrekt. Der falsche Rat einer anderen Anwaltshotline hätte den Anrufer im Ernstfall einige tausend Mark gekostet. Zufriedenstellend war das Ergebnis nur in einem Fall: Eine Rechtsfrage zum Erbrecht, in der es nur darum ging, ob die Anwälte aktuelle Gesetzesänderungen kennen, beantwortete nur ein Anwalt zunächst falsch, korrigiert sich jedoch später.
Auch Rechtsanwälte am Telefon haften für Schäden, die durch eine Falschauskunft verursacht werden. FINANZtest rät deshalb, sich unbedingt den Namen des Anwalts zu notieren und einen Zeugen mithören zu lassen. Nur so läßt sich ein eventueller Haftungsanspruch auch durchsetzen.
Quelle: www.stiftung-warentest.de
Gute Noten für Mitgliedsanwälte des Anwalt-Suchservice
Anwaltshotlines
Steuern: Steuerberater-Hotline: Wenig Hilfe für viel Geld - Fehler im Minutentakt
Die Stiftung: Schnell, bequem und preiswert - mit solchen Vorzügen werben jetzt auch Steuerberater für ihre Hotlines. Mit dem heißen Draht wollen sie ihren Mandanten durch das Dickicht von Gesetzen und steuerlichen Bestimmungen helfen. Natürlich nicht umsonst. Der Service läuft über eine 0 190er-Telefonnummer für 3,63 Mark die Minute. FINANZtest hat zwei bekannte Steuerberater-Hotlines getestet: Profifon Steuern und InfoGenie Steuer. Das Ergebnis war niederschmetternd: Die Beratung brachte in keinem der getesteten Fälle brauchbare Lösungen. Wären die Mandanten dem Rat per Telefon gefolgt, hätten sie durchweg eine Menge Geld verloren.
Test in FINANZtest 4/00
Text des Tests hier
Tipps für diejenigen, die es trotzdem versuchen
wollen
Der Testkompass (Test im einzelnen):
hier
und
hier
Stiftung
Warentest: Rechtsberatung im Internet -
viele Nieten im Netz
Stiftung Warentest: 11
juristische Onlineberater im Überblick
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