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Michael W. Felser

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Stichworte:

Arbeitsvertrag, Anstellungsvertrag, Anfechtung, Aufhebung, Befristung, Klauseln, Bewerbung, Kündigung, Versetzung, Fristen, Kündigungsfristen, Probezeit, geringfügig Beschäftigte, Arbeitsvertragsmuster, Betriebsrat, Einstellung

Pink Slip Parties - "PSP" (Beitrag von RA Michael W. Felser)

Nach den „After-Work-Parties“ hat die gute alte, Trends ewig hinterherhinkende, Bundesrepublik ein weiteres Partiephänomen aus Übersee erreicht: die sogenannten „Pink-Slip-Parties“. Auf den Pink-Slip-Parties feiern und trösten sich die Entlassenen aus Internetfirmen, die „dotcommies“. Die Parties stellen die konsequente Fortsetzung der Eröffnungsparties innerhalb des sehr kurzen Berufszyklus des typischen „dotcommies“ dar: Früher galten die Eröffnungspartys der Internetstartups als guter Rahmen fürs persönliche Strippenziehen und Seilschaftenbilden, neudeutsch „Networking“.

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Als „Deutschland-Importeur“ der Pink-Slip-Parties gilt Frank Lichtenberg, hauptamtlich CEO von snacker.de und nebenher auch Leiter des Arbeitskreises Start-ups im Eco-Verband. Alles begann aber wie immer bei Trends in den USA, nämlich  in Manhattans Rebar im Stadtteil Chelsea im Juni 2000.

Der „schlüpfrige“ Assoziationen weckende Name rührt von den „blauen Briefen“ amerikanischer Unternehmen her, da anders als hierzulande die Kündigungsschreiben in den USA eben pinkfarben sind, seit die Firma Ford die Papiere der Einfachheit halber in die Lohntüte mit dem letzten Gehalt packte. Teilnehmer der Parties sind die gekündigten Arbeitnehmer von „dot.coms“, von bösen Zungen neuerdings auch „dead-coms“ genannt. Zyniker könnten zudem auf den Gedanken kommen, dass auch die „Pink-Slip-Parties“ in gewissem Sinne eine Unterart der „After-Work-Parties“ sind. Dem auf der Webseite des Branchenblatts "Industry Standard" angebrachten Kündigungszähler zufolge haben seit März 2000 bis März 2001 fast 73.000 Mitarbeiter aus US-Internet-Firmen ihren Arbeitsplatz verloren. Tendenz zunehmend. Ironie des Schicksals: Auch das Flaggschiff der Szenepresse musste 16 % seiner Mitarbeiter entlassen.  „B2C, einst das hippe Kürzel für den Verkauf von Waren übers Internet an Endkonsumenten, heißt heute "Back to Cleveland", grob zu  übersetzen mit: heim zu Mutti und Vati in die verhasste Provinz. Auch B2B ist wieder im Gespräch, aber diesmal als "Back to Business School", zurück zum Management-Studium, so der Spiegel-Online 

Die deutschen Pink Slipparties tun sich schwer: Wie der Spiegel berichtete, fanden sich bei den ersten Events kaum Teilnehmer, die die Entlassung feiern wollten. Auf der ersten Berliner "Pink-Slip-Party" am 30. April in den Reinbeckhallen in Oberschöneweide wurden 1.500 Gäste erwartet. Die deutschen Pink-Slip-Parties leiden darunter, dass aus den vereinzelten Entlassungen längst Massenentlassungen in der Branche geworden sind und sich daher bei einer Entlassung die rechte Stimmung zum Feiern nicht einstellen will. Viele Entlassene streben zudem zurück in die Sicherheit großer Konzerne, besonders zu Unternehmensberatungen. Fast jeder dritte deutsche E-Business-Founder war vorher bei einer Unternehmensberatung beschäftigt, so eine Studie von Bain&Company. Allerdings kämpften auch die US-Vorbilder am Anfang mit Problemen, wie der Spiegel berichtete.

Jobbsuchende aus der Branche erhalten auf den Parties Gelegenheit, auch nach der Entlassung ein Netzwerk zu anderen „Pink-Slippern“ und zu Personalberatern („Headhunter“)  zu pflegen. Noch sind die „Pink Slipper“ eine begehrte Zielgruppe: Einzelne Organisatoren halten Eintritt, Getränke und Speisen für  "Pink Slipper" frei, während Personal-Berater zur Kasse gebeten werden (mit mehreren hundert DM Eintritt). Etwa ein Drittel der Teilnehmen sollen nach Angaben der Veranstalter Personalberater und Headhunter sein. Die jobsuchenden Teilnehmer müssen sich im Vorfeld per Internet anmelden und dabei ihre Personaldaten preisgeben. Die Veranstalter geben diese an Personalberater und Jobdatenbanken weiter. In der Manhattaner „Rebar“ werden die Getränkepreise nur subventioniert. Den Marktgesetzen entsprechend wird auch diese Subventionierung möglicherweise nicht von Dauer sein, z.B. wenn die Zahl der Entlassenen die Zahl der freien Stellen deutlich übersteigt. Analysten prophezeien bereits, dass 95-98 % aller reinen Internetfirmen die nächsten 2 Jahre nicht überleben werden. Studien gehen auch für den deutschen Markt davon aus, dass 1/3 aller Internet-Unternehmen bis 2003 in Finanznot geraten.

Die Parties werden gesponsert, dementsprechend muss ein gewisses Rahmenprogramm erduldet werden. Die Berater tragen meist Kennzeichen (z.B. ein Pink Dot bei dem Veranstalter PSP oder grüne Punkte in den USA), mit dem Sie für Jobsuchende erkenn- und ansprechbar sind. Auch die Geschassten geben sich manchmal durch rosa Kleider, eine pinkfarbene Perücke oder ein T-Shirt mit dem Namen ihres früheren Arbeitgebers zu erkennen oder tragen ebenfalls einen meist roten Punkt.

Organisierte PSP mit Personal Recruitern unter www.pinkslipparties.de

Tipps zu Kündigung und Abfindung im Topexpertenforum unter www.competence-site.de/arbeitsrecht.nsf

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